Knausern bei Syrien

Cyrus Salimi-Asl über die Geberkonferenz in Brüssel

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 1 Min.

Die Lage in Syrien hat keine Priorität mehr für die sogenannte internationale Gemeinschaft, das ist mittlerweile offensichtlich. Den erneuten Beweis lieferte die sechste Geberkonferenz, auf der die Uno über zehn Milliarden US-Dollar an Hilfen einsammeln wollte; am Ende wurden nur rund zwei Drittel zugesagt – genau wie im vergangenen Jahr. Dabei sind 14,6 Millionen Syrer*innen dringend auf Unterstützung angewiesen, 1,2 Millionen Menschen mehr als vor einem Jahr. Nach UN-Schätzungen leben 90 Prozent der syrischen Bevölkerung in Armut, 60 Prozent sind von Hunger bedroht.

Sollte uns der europäische Kriegsflüchtling doch mehr wert sein als der außereuropäische? Die Welt schaue weg, während der Bedarf an humanitärer Hilfe in Syrien sprunghaft ansteige, sagte Samah Hadid vom norwegischen Flüchtlingsrat gegenüber Al-Jazeera. Nach elf Jahren Krieg ist fast die Hälfte der syrischen Vorkriegsbevölkerung auf der Flucht, viele flohen in die Nachbarländer. Alle Menschen, die vor Krieg fliehen, haben ein Anrecht auf Schutz. Das kostet, aber Menschlichkeit und der Respekt der Menschenrechte sind nicht umsonst zu haben.

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