Nette Idee mit Haken

Warum Carsten Schneiders Vorschlag einer Grundrente sympathisch ist, aber auch Fragen aufwirft

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Carsten Schneider wird noch von seinem sozialen Gewissen umgetrieben. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung schlägt ein sogenanntes Grunderbe für jeden jungen Erwachsenen vor, das durch eine höhere Erbschaftssteuer finanziert wird. So will der SPD-Politiker etwas gegen die wachsende Ungleichheit tun.

Das ist eine nette Idee, auch wenn sie so manchen Haken hat. Denn wären andere Maßnahmen nicht sinnvoller, als den Menschen einen letztlich überschaubaren Betrag zu geben? Eine bessere Bildung, die Aufstieg wieder möglich macht, eine Sozialisierung großer Wohnungsbaukonzerne, damit man nicht Angst vor Mietenexplosionen haben muss, oder ein Sozialstaat, der seinem Namen auch angemessen ist, wären da nur drei Ideen, die das Leben der meisten Menschen angenehmer machen würden.

Doch letztlich ist es mit diesen Ideen wie mit dem Grunderbe: Sie scheitern meist am Willen. So hat die FDP schon Einwände erhoben. Da fragt man sich, warum Schneider überhaupt auf die Grunderbe-Idee kam, wenn er eigentlich wissen müsste, dass daraus eh nichts wird.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal