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Deutsche Journalistin aus dem Irak abgeschoben
Linda Peikert über die Journalist*innen Marlene Förster und Matej Kavčič
Die gute Nachricht: Die im Irak inhaftierte, deutsche Journalistin Marlene Förster und ihr Kollege Matej Kavčič sind heute auf dem Weg in ihre Heimatländer. Die schlechte: Sie wurden nicht freigelassen, sondern abgeschoben.
Genau vor einem Monat wurden die zwei Pressevertreter*innen in Şengal, dem jesidischen Hauptsiedlungsgebiet, festgenommen und in Bagdad in Isolationshaft gesteckt. Die beiden Journalist*innen hatten zu dem IS-Massaker im Jahr 2014 an den Jesid*innen recherchiert und den Plan, ein Medienzentrum aufzubauen, um die Gräueltaten und den darauffolgenden Aufbau der jesidischen Selbstverwaltungsstrukturen zu dokumentieren.
Damit scheint die irakische Regierung ein Problem zu haben, denn die Begründung für die Inhaftierung ist dubios: ein abgelaufenes Visum und der Vorwurf der Spionage. Für wen sie in Şengal dem Irak zufolge spioniert haben sollen, wirft viele Fragen auf. Mit der Abschiebung scheint der Irak nun ein eigenes Ziel zu erreichen: Die zwei Pressevertreter*innen können nicht zurückkehren und die Recherchearbeiten im jesidischen Şengal weiterführen. Auch die Bundesregierung hat sich im Fall Förster nicht mit Ruhm bekleckert. Erst nach enormem Druck der Öffentlichkeit und 50 000 Petitionsunterschriften gelang der Botschaft eine Kontaktaufnahme mit den Inhaftierten. Dunkle Zeiten für die Pressefreiheit.
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