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Ansprüche an Väter erhöhen
Ulrike Wagener über die Folgen häuslicher Gewalt für Kinder
Gewalt gegen Frauen ist ein Verbrechen. Trotzdem wird das in Deutschland viel zu oft auf die leichte Schulter genommen. Es ist gut, dass Innenministerin Nancy Faeser (SPD) sich gegen die Verharmlosung von Femiziden als »Familiendrama« einsetzt und ein stärkeres Durchgreifen bei häuslicher Gewalt fordert. Doch mit »Law and Order« ist es nicht getan. Nach Einschätzung der Deutschen Kinderhilfe haben Familiengerichte und Jugendämter bei Sorgerechtsstreitigkeiten nach häuslicher Gewalt gegen Mütter zu selten das Wohlergehen der Kinder im Blick.
Oft wird dort nach dem Grundsatz entschieden: besser ein gewalttätiger Vater als gar keiner. So einfach ist es nicht. Die Kinder können dadurch in Gewissenskonflikte geraten und im schlimmsten Fall selbst Gewalt erfahren. Die Ansprüche unserer Gesellschaft an Mütter sind exorbitant. Jene an Väter müssen endlich steigen. Eine regelmäßige Anwesenheit sagt noch nichts darüber aus, ob das dem Wohl des Kindes zuträglich ist. Statt Frauen und Kinder zu zwingen, sich mit einem gewalttätigen Vater zu arrangieren, müssen Männer in die Pflicht genommen werden. Durch Anti-Gewalt-Trainings, Psychotherapien – und Prävention.
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