Tierisch daneben

Daniel Lücking über eine historisch belastete Militärmarotte

Mit dem »Panther« bietet die Rüstungsfirma Rheinmetall einen neuen Kampfpanzer zum Kauf an. Dass das Tötungsgerät einen bereits in der Wehrmacht verwendeten Namen erhält, scheint weder für die Firma noch für das Militär ein Problem zu sein. Tiernamen für Gefechtsfahrzeuge und Schiffe zu verwenden, gilt eher als »Brauch« denn als eine zwingend regelungsbedürftige Tradition. So zumindest argumentiert das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr.

Da diese Ausrede seit Jahren etabliert ist, lehnte man sich auch 2018 beim neuen Traditionserlass zurück und beließ andere Namen aus Wehrmachtszeiten, wie sie sind. Und eben weil diese Bereiche ungeregelt bleiben, haben bei der Bundeswehr nicht nur strammrechte »Tierfreunde«, die all zu oft an den Uropa denken und seine als Leistung glorifizierten Taten ausblenden, eine Ausrede. Wer mit Tieren nicht kann, darf gern als »Florafreund« bedenkenlos Palmen verwenden, die all zu sehr an die Palme des rommelschen Afrikakorps erinnern. Ein Verteidigungsministerium, das dort nicht eingreift, macht der Truppe die Etablierung rechtsradikaler Codes all zu einfach.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal