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Regenbögen unterm Plattenbau

Die »Marzahn-Pride« kommt immer besser an

  • Nora Noll
  • Lesedauer: 1 Min.
Pride: Regenbögen unterm Plattenbau

Die dritte Marzahn Pride war bunt und queer wie eh und je. Am Samstag zogen rund 800 Demonstrations-Teilnehmer*innen von der S-Bahn-Station Raoul-Wallenberg-Straße durch die Ostberliner Plattenbau-Kulisse bis zum Victor-Klemperer-Platz. Zwischen den am Christopher Street Day obligatorischen Regenbogenflaggen wurden auch Ukraine-Fahnen geschwenkt. Denn neben der Selbstermächtigung der gesamten LGBTIQ*-Gemeinschaft stand die Solidarität mit queeren Menschen aus der Ukraine im Fokus der Veranstaltung.

Zu der Pride hatte wie bereits die zwei Male zuvor der Verein russischsprachiger queerer Menschen Quarteera eingeladen. Wanja Kilber, Vorstandsvorsitzender von Quarteera, ist großer Fan der Ost-Berliner Pride. »Es werden in beide Richtungen Vorurteile abgebaut«, so Kilber zu »nd«. Manche Teilnehmer*innen seien zum ersten Mal im Bezirk und von der freundlichen Atmosphäre überrascht. Gleichzeitig werde der Austausch zwischen Nachbarschaft und queerer Community mit jedem Jahr lebendiger. Dieses Mal seien auf dem anschließenden Straßenfest neben einem armenischer Performance-Künstler mit den »Tanzmäusen« auch Kinder aus dem Kiez aufgetreten. »Wir fühlten uns willkommen«, freut sich Kilber.

Einen schwulenfeindlichen Übergriff gab es leider dennoch, ein Teilnehmer sei beleidigt und angespuckt worden. Für Kilber spricht das aber nicht gegen Marzahn. »Sowas kann auch am Nollendorfplatz passieren«, meint er. »Man sollte nicht ganze Gegenden stigamtisieren.«

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