Gründe gibt es immer

Daniel Lücking über das bevorstehende Ende des Mali-Einsatzes

Es ist ein bisschen so wie bei einer scheiternden Beziehung, auf die beide Partner keine echte Lust mehr haben. »Ich verlasse dich!«, keift ein Partner. »Nein, ICH verlasse DICH!«, der andere. Nur geht es aktuell um den Einsatz der Bundeswehr im westafrikanischen Mali. Die dort amtierende Militärregierung hat bereits die dominierenden französischen Truppen aus dem Land »komplementiert«, wie es ein FDP-Sprecher formuliert. Jetzt wird deutschen Truppen das Agieren unmöglich gemacht, indem Flugrechte entzogen und der Kontingentwechsel verkompliziert wird.

Ein gesichtswahrendes Ende der Zweckbeziehung ist nicht in Sicht, egal wie sehr sich die FDP-Schattenverteidigungsministerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann auch darum bemüht, wenn sie sagt: »Wenn der Gastgeber den Gast nicht mehr will, dann muss der Gast gehen. Deshalb müssen wir das Mandat und seine Sinnhaftigkeit ernsthaft überdenken.« Fakt bleibt, dass ohne breites internationales Engagement in Mali auch die Bundeswehr vor Ort nicht einsatzfähig ist. Bleibt zu hoffen, dass dieses Mal die Ortskräfte beim Abzug mitgenommen werden.

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