- Kommentare
- Urteil zur Arbeitszeiterfassung
Schutz vor Ausbeutung
Das Bundesarbeitsgericht stärkte mit seinem Urteil zur Arbeitszeiterfassung die Rechte der Beschäftigten
Für die Arbeitgeber*innen ist es eine schwere Klatsche: Das Bundesarbeitsgericht hat geurteilt, dass sie die gesamte Arbeitszeit ihrer Angestellten erfassen müssen. So stellte das Erfurter Gericht fest, dass ein entsprechender Spruch des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) unmittelbar gilt, es also nicht erst einer Gesetzesänderung für die Pflicht zur umfänglichen Zeiterfassung durch die rot-grün-gelbe Bundesregierung bedarf.
Die Arbeitgeber*innen haben sich seit dem EuGH-Spruch im Mai 2019 vehement dagegen gewehrt. Sie behaupten nämlich, dass damit die Stechuhr wieder eingeführt werde, dass eine solche Arbeitszeiterfassung zu starr sei und auch nicht im Sinne ihrer Beschäftigten.
Doch das ist alles nur vorgeschoben. Letztlich wollen die Arbeitgeber*innen keine Arbeitszeiterfassung haben, weil dadurch schneller ans Licht kommt, wie viele Überstunden ihre Angestellten machen müssen. So begründete das Bundesarbeitsgericht die Pflicht zur Zeiterfassung eben auch mit dem Arbeitsschutzgesetz. Sie ist nämlich auch Schutz vor Ausbeutung.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!
In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!