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  • Taiwan, Peking, geopolitische Spannungen

Taipehs Warnung an Peking

Ramon Schack über die politische Stimmung in Taiwan

  • Ramon Schack
  • Lesedauer: 1 Min.
Der Jadekohl: Einst gehörte das jahrhundertealte Prunkstück in die Verbotene Stadt in Peking, heute ist es der wohl berühmteste Kunstgegenstand im Nationalmuseum in Taipeh.
Der Jadekohl: Einst gehörte das jahrhundertealte Prunkstück in die Verbotene Stadt in Peking, heute ist es der wohl berühmteste Kunstgegenstand im Nationalmuseum in Taipeh.

Nein, eine feierliche Stimmung wollte anlässlich des Nationalfeiertages am Montag in Taiwan nicht recht aufkommen. Der Tag der »Doppelten Zehn« ist dem Gedenken an den Jahrestag der Revolution vom 10.10.1911 gewidmet, die nach dem Sturz der Ch’ing-Dynastie der Mandschus zur Gründung der Republik China führte. Hierbei wird daran erinnert, auch wenn es heute in Taipeh nicht mehr gerne gehört wird, dass sich hinter diesem historischen Datum ursprünglich auch ein gesamtchinesischer Anspruch verbarg. 

Den Alleinvertretungsanspruch für ganz China hat Taiwan längst aufgegeben, propagiert dafür Unabhängigkeit, was aber nicht darüber hinwegsehen lässt, dass selbst die USA – wie die meisten Nationen der Welt – zu Taiwan keine diplomatischen Beziehungen pflegen, sondern den Vorgaben Pekings von der »Ein-China-Politik« folgen. Es war daher nicht der klügste diplomatische Schachzug, dass Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen ihre Rede zum Feiertag nicht für versöhnliche Töne in Richtung Peking nutzte, sondern die Staats-und Parteiführung in Peking vor Fehleinschätzungen und einem militärischen Konflikt warnte. 

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