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In der Aufrüstungsfalle
Ramon Schack über das militärische Säbelrasseln um Taiwan
Fast klingt es wie eine selbsterfüllende Prophezeiung: Je mehr die politischen Spannungen eskalieren, umso mehr wird in die Rüstung investiert. Unter dem wachsenden militärischen Druck der geopolitischen Gemengelage plant Taiwan eine massive Erhöhung seiner Verteidigungsausgaben im kommenden Jahr um 13,9 Prozent. Wer von diesem Wahnsinn profitiert, ist klar: die internationale Rüstungsindustrie.
Die Spannungen zwischen China und Taiwan erreichten kürzlich einen Höhepunkt, als die Vorsitzende des US-amerikanischen Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, Taiwan besuchte. Dieses geschah im Rahmen von Washingtons Eindämmungsstrategie gegenüber Peking. Diplomatische Kanäle und der Verhandlungsweg scheinen stillgelegt. Der ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger umschrieb diesen Zustand in einem Interview mit dem »Wall Street Journal« kürzlich so: Washington lehne traditionelle Diplomatie ab, habe keinen großen Staatsführer mehr und der US-Außenpolitik fehle es gefährlich an strategischer Zielsetzung. Die Ereignisse rund um Taiwan und in Ostasien scheinen Kissinger recht zu geben.
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