Werbung

Verfrühte Lorbeeren

Ulrike Henning warnt vor falschem Lob für Lauterbach

  • Ulrike Henning
  • Lesedauer: 1 Min.

Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sollen Hilfsgelder zum Ausgleich für gestiegene Energiekosten schnell und rechtzeitig bekommen, verlautete Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Ja, wann denn sonst? Und wer sonst sollte Unterstützung erhalten, wenn nicht Krankenhäuser und Pflegeheime? Gerade moderne Krankenhäuser sind aber Energie-Großverbraucher. Das meint nicht die Heizkosten, die sich kaum reduzieren lassen, weil Kranke dann frieren. Vielmehr dürfte es um die Betriebskosten für Lüftungs- und Klimaanlagen, technische Geräte wie Computertomographen oder Anlagen zur Strahlentherapie gehen. Die Kosten für die Reinigung von Instrumenten und Wäsche kommen hinzu. Bislang konnte dieser Aufwand geradeso bewältigt werden. Steigen hier die Preise, wie aktuell, wird es für viele Häuser eng. 

Das aber wusste Karl Lauterbach schon vorher: Mindestens 40 Prozent der Kliniken hatten in diesem Jahr bereits Liquiditätsprobleme, als die Energiekostensteigerung kaum absehbar war. Die Ursachen dafür liegen tiefer und lassen sich nicht mit Hilfsgeldern beseitigen. Die nötigen, umfassenden Reformen geht der Minister aber nur zögerlich an. 

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.