Leichtfertige Schlamperei

Martin Höfig über die Umsetzung der Wohngeldreform

  • Martin Höfig
  • Lesedauer: 1 Min.

Die von Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) initiierte Wohngeldreform entpuppt sich als undurchdachter Schnellschuss. Weder wurde der bürokratische Aufwand bei der Antragstellung geschmälert noch die Möglichkeit geschaffen, mehr Personal in den Wohngeldstellen einzustellen. Und jetzt fällt Geywitz plötzlich auf, dass die Sachbearbeiter*innen wegen der Reform mit dem Mehr an Anträgen überfordert werden und deshalb mit wochen-, wenn nicht monatelangen Verzögerungen bei der Auszahlung zu rechnen sei. Angesichts der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt, die sich durch die explodierenden Heiz- und Stromkosten noch mal verschärft hat, ist das eine herbe Enttäuschung für Millionen Haushalte.

Ohnehin war das Reförmchen nur ein schnell zurechtgezerrtes Trostpflaster für das gebrochene Versprechen der Ampel-Koalition, 400 000 neue und davon 100 000 Sozialwohnungen pro Jahr zu bauen. Dass dieses Ziel längst Makulatur ist, lässt vermuten, dass auch Geywitz es wichtiger findet, das Prinzip der Immobilienspekulation unangetastet zu lassen.

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