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Musk muss scheitern
Robert D. Meyer über die Arbeitskultur des neuen Twitter-Chefs
Twitters rasanter Niedergang lässt sich am besten auf der Plattform selbst verfolgen: Seit der Übernahme durch Elon Musk Anfang November herrscht auf dem sozialen Netzwerk eine zunehmende Atmosphäre von Galgenhumor, wann bei dem blauen Vogel wohl die Lichter ausgehen. Befeuert wird das alles durch einen Tech-Milliardär, der auf seiner Plattform öffentlich über eine mögliche Insolvenz und Abschaltung spekuliert.
Man muss das als Drohkulisse und Sichtbarmachung dunkelster neoliberaler Methoden verstehen, die im Silicon Valley kultiviert und von dort aus als Erfolgsversprechen in die Welt verkauft werden. Musk ist Inbegriff dieser Ideologie, von seinen anderen Unternehmungen wie Tesla ist bekannt, wie wenig ihn die Rechte seiner Beschäftigen kümmern. Bei Twitter geht er genauso vor. Eine Hälfte der Mitarbeiter*innen entließ er direkt, die Verbliebenen forderte er auf, sich innerhalb weniger Tage zu entscheiden, ob sie gehen oder bereit sind, »Hardcore-Arbeit« zu akzeptieren und »nur außergewöhnliche Leistung« abzuliefern. Übersetzt: Überstunden bis zur Selbstaufgabe bei völliger Entgrenzung der Arbeitswelt. Man kann nur hoffen, dass Musk grandios scheitert.
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