Es geht nicht um Julian Assange

Julian Hitschler zur späten Solidarität mit dem Wikileaks-Gründer

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
Demonstration für Assange am 8. Oktober 2022 vor dem britischen Parlament
Demonstration für Assange am 8. Oktober 2022 vor dem britischen Parlament

Es ist begrüßenswert, dass sich einige der international renommiertesten Medien, vom »Spiegel« über die »New York Times« bis zum »Guardian«, in einem offenen Brief gegen das Verfahren gegen Julian Assange in den USA ausgesprochen haben. Doch die Intervention kommt viel zu spät. Die internationale Öffentlichkeit und Presselandschaft hätte sich viel früher und viel deutlicher zu dem Fall positionieren müssen.

Assange ist kein Sympathieträger: Die Vorwürfe gegen den australischen Digitalaktivisten wegen Sexualdelikten hätten in einem rechtsstaatlichen Verfahren in Schweden geklärt werden müssen, die politisch motivierte Verfolgung in den USA hat dies mit verhindert. Dass Linke mit Assanges politischen Positionen oft wenig anfangen können, hat ihm nicht geholfen. Doch es geht nicht um die Person Assange, sondern um eine der wichtigsten Quellen bei der Aufdeckung von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen des US-Militärs. Journalismus ist ohne Quellenschutz nicht möglich. Eine Verurteilung Assanges wegen Spionage in den USA wäre ein direkter Angriff auf die Pressefreiheit, für die sich der Westen so gerne selbst lobt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal