- Politik
- Save the Children
Kindheit im Krieg
Save the Children: Jedes sechste Kind lebt in Konfliktregion
Berlin. Einem Bericht der Kinderschutzorganisation Save the Children zufolge wächst jedes sechste Kind in einer Konfliktregion auf. Demnach lebten im Jahr 2021 rund 449 Millionen Mädchen und Jungen in solchen Regionen. Mehr als die Hälfte davon – 230 Millionen – befanden sich in einem besonders gefährlichen Kriegsgebiet, wie aus der am Mittwoch vorgestellten Analyse »Krieg gegen Kinder« von Save the Children und dem Osloer Friedensforschungsinstitut Prio hervorgeht. Das waren neun Prozent mehr als im Vorjahr. Als besonders gefährlich gelten Gegenden, in denen im Jahr mehr als 1000 Menschen in Kampfhandlungen sterben.
Besonders betroffen sind demnach Kinder im Nahen Osten, wo den Daten zufolge jedes dritte Kind im vergangenen Jahr unter gefährlichen Umständen lebte. Insgesamt sei die absolute Zahl der Kinder in Konflikten im Vergleich zu 2020, als es noch 452 Millionen waren, zwar leicht gesunken – und dies erstmals seit 2014 –, die Gesamtlage bleibe jedoch gravierend. Die gefährlichsten Länder waren der Jemen, Afghanistan und die Demokratische Republik Kongo. »Millionen Kinder wachsen inmitten von bewaffneten Konflikten auf«, sagte Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children. »Jeden Tag werden Mädchen und Jungen getötet, verletzt oder misshandelt« – mit körperlichen und seelischen Folgen für überlebende Kinder.
Für den Bericht werteten Kinderschützer und Forscher die schwersten Verbrechen an Kindern aus. Dazu zählen den Angaben nach Entführungen, sexualisierte Gewalt sowie Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser. 2021 wurden 24 515 solcher Schwerstverbrechen verzeichnet – der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Häufig werden laut Save the Children derartige Vergehen jedoch nicht gemeldet, weil der Zugang in betroffene Gebiete schwierig bis unmöglich ist. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.