Konsequente Opferhaltung

Julian Hitschler zu einer möglichen Anklage gegen Trump

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 1 Min.
In New York gab es am Dienstag Proteste sowohl für als auch gegen eine mögliche Festnahme von Donald Trump.
In New York gab es am Dienstag Proteste sowohl für als auch gegen eine mögliche Festnahme von Donald Trump.

Donald Trump sieht sich als Opfer. Dass gegen den ehemaligen US-Präsidenten inzwischen mindestens fünf Ermittlungsverfahren laufen, hat in seiner eigenen Wahrnehmung nichts damit zu tun, dass er seine Befugnisse im Amt stark strapaziert und bei der Abwicklung von finanziellen Transaktionen immer wieder eine gewisse Kreativität an den Tag gelegt hat. Es seien die Medien und die liberalen Eliten, die sich gegen ihn verschworen haben. So ist es allen voran Trump selbst, der zur Zeit Spekulationen über seine mögliche Festnahme verbreitet und zu Protesten dagegen aufruft. Damit will er sein Image als unschuldig Verfolgter bei der eigenen Basis verfestigen.

Ob Trump in den nächsten Tagen wegen verschleierter Schweigegeldzahlungen im Wahlkampf tatsächlich angeklagt oder festgenommen wird, weiß kaum jemand mit Sicherheit. Trump steht nicht über dem Gesetz, ganz egal, wie laut er schreien mag. Doch zwanzig Jahre nach dem Irakkrieg bleibt auch festzuhalten: Konsequenzen für das eigene Handeln zu spüren, ist für die Angehörigen der Elite der USA absolut ungewöhnlich. In dieser Hinsicht ist Trumps Einstellung eher die Norm.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal