Grundstein für Lithiumfabrik

Symbolischer erster Spatenstich in Guben

Bis zum Jahr 2045 soll Brandenburg vollständig klimaneutral wirtschaften, ohne dass dabei die Industrie den Bach hinuntergeht. Dieses Ziel hat sich das Bundesland gesetzt. Dazu leistet das kanadische Unternehmen Rock Tech einen Beitrag, ist Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) überzeugt.

In der Lausitz, bisher vor allem für Tagebaue und Braunkohlekraftwerke bekannt und damit nicht gerade für eine Zukunftstechnologie, wurde am Montag der symbolische erste Spatenstich für eine Lithiumfabrik gesetzt. Auf rund 650 Millionen Euro beläuft sich die Investition in der Stadt Guben im Landkreis Spree-Neiße. Zunächst werden Verwaltungsgebäude und ein Labor gebaut, dann aber auch eine Konverteranlage. In ihr soll Lithiumhydroxid für Batterien von Elektroautos produziert werden – 24 000 Tonnen jährlich. Die Menge würde für 500 000 Fahrzeuge reichen.

500 000 Fahrzeuge, das entspricht dem vom US-Konzern Tesla in der ersten Ausbaustufe für seine Autofabrik in Grünheide angepeilten Ausstoß. Tatsächlich ist aber der deutsche Autobauer Mercedes Benz Partner von Rock Tech und will aus Guben Lithiumhydroxid für seine Batterieproduktion beziehen. Der Konverter soll 2025 in Betrieb genommen und hochgefahren werden. Lithiumhydroxid in der für Autobatterien erforderlichen Qualität erhofft sich Rock Tech, Anfang 2026 liefern zu können. Rund 170 Arbeitsplätze verspricht das Projekt. Bis zum Jahr 2030 möchte Rock Tech soweit sein, rund die Hälfte der Rohstoffe aus dem Recycling von Altbatterien zu gewinnen.

»Die Lithiumfabrik von Rock Tech in Guben wird die Position Brandenburgs als Zentrum der Elektromobilität und Energiewende in Deutschland noch einmal deutlich stärken«, erwartet Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD). »Denn damit deckt Brandenburg künftig die komplette Wertschöpfungskette von der Rohstoffaufbereitung über die Batterie- und Zellfertigung bis zu E-Autobau sowie Batterierecycling ab.«

»Guben zeigt sich mit dieser Investition als Leuchtturm in Ostdeutschland«, freute sich Bürgermeister Fred Mahro (CDU). »Dieser Aufschwung muss jetzt genutzt werden, um weitere attraktive Ansiedlungsflächen für interessierte Unternehmen zu ertüchtigen.«

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