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Gewerkschaften bei Starbucks: Maximale Arroganz
Starbucks-Chef Howard Schultz muss sich von dem US-Senat wegen gewerkschaftsfeindlicher Praktiken rechtfertigen – und blamiert sich
Starbucks-Chef Howard Schultz hat vor dem US-Senat wieder einmal bewiesen, wie wenig sich die Klasse der Superreichen für den Rest von uns interessiert und wie gering ihr Verständnis für die Lebensrealität ganz normaler Menschen ist. Schultz gefällt sich in der Rolle des progressiven, aufgeschlossenen, wortgewandten Unternehmers – solange er allein das Sagen hat. Diese Überzeugung sitzt bei ihm so tief, dass er sogar aus dem Ruhestand zurückkehrte, als vor zwei Jahren eine gewerkschaftliche Organisationskampagne »sein« Starbucks ergriff.
Doch statt unangenehme Fragen über die gewerkschaftsfeindlichen Taktiken seines Unternehmens zu beantworten, machte sich der ehemalige Kandidat bei den Vorwahlen der Demokraten von 2020 plötzlich rar – er trat lieber als Starbucks-Chef zurück, als vor dem Arbeits- und Sozialausschuss des Senats zu erscheinen. Schultz sprach dort erst nach Androhung einer offiziellen Vorladung. Er nutzte die Gelegenheit, um sich darüber zu beschweren, dass »Milliardär« ein Schimpfwort sei. Starbucks halte sich im Übrigen an geltende Gesetze. Beschäftigte auf der Tribüne lachten ihn für diese zynische Behauptung aus.
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