Viessmann-Deal: Konkurrent USA

Warum der Verkauf der Wärmepumpen-Sparte von Viessmann ein Aufreger ist

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Manchmal äußert sich der politische Streit nicht in der Frage, was falsch oder was richtig ist, sondern wie man eine Sache einschätzt. So hält Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Verkauf seines Wärmepumpengeschäftes durch den Heizungsbauer Viessmann in die USA für eine gute Nachricht, während Politiker von Union und FDP vor einem Ausverkauf der deutschen Wärmetechnologie, zu dem sich deutsche Unternehmen auf Grund von Habecks Wärmewende genötigt sähen.

Um die Bedeutung des Deals zu erschließen, muss man ihn erstmal genauer betrachten: Viessmann erhält nicht nur Geld vom US-Konzern Carrier Global, sondern auch Anteile. Und zwar nicht zu knapp. Es ist die Rede davon, dass die verbleibende Viessmann-Gruppe größte Anteilseignerin an der Firma aus Florida ist. Was als Ausverkauf der Wärmepumpen-Sparte vermeldet wird, ist also bei genauerer Betrachtung eine Fusion. So zeugt die Aufregung um den Deal vor allem davon, wie sehr sich die Welt bereits von den Zeiten der Globalisierung entfernt hat und dass man nicht nur China, sondern zuweilen auch die USA als Konkurrenten betrachtet, dem man seine Technologie nicht in die Hände geben will.

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