Auch Ärzte haben ein legitimes Recht zu streiken

Simon Poelchau über den Ärztestreik an Krankenhäusern

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Richtig hat die Öffentlichkeit bisher noch nicht davon Notiz genommen, dass auch der Marburger Bund in einem Tarifkonflikt steckt. Mit dem Ärztestreik an den kommunalen Krankenhäusern dürfte sich das etwas geändert haben. Wie andere Gewerkschaften fordert die Ärztevertretung einen Ausgleich für die Inflation. Sie will eine Lohnerhöhung, die die Inflation seit Oktober 2021 ausgleicht, plus 2,5 Prozentpunkte.

Manch ein besorgter Steuerzahler wird nun vielleicht poltern, dass die Ärzt*innen genug verdienen würden. Doch auch sie haben – wie ihre zugegebenermaßen schlechter bezahlten Kolleg*innen in der Krankenpflege, die im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gerade erst mehrfach die Arbeit niederlegten – ein legitimes Recht zu streiken. Auch Ärzt*innen haben einen stressigen, verantwortungsvollen Job und müssen mit der Inflation leben.

Dass nun auch die Ärzt*innen die Arbeit niedergelegt haben, liegt in der Verantwortung der kommunalen Arbeitgeber*innen, die es in vier Verhandlungsrunden nicht geschafft haben, ein ernsthaftes Angebot vorzulegen.

Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen

Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -