Die Schatten der Energiewende

Auch wenn es niemand hören will: Auch der klimafreundliche Umbau der Industriegesellschaft geht mit einem enormen Flächenfraß einher

Natürlich ist es zu begrüßen, wenn neue Naturflächen geschaffen werden, wie es Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) mit einer Gesetzesinitiative anstrebt. Aber das Vorhaben hat einen Beigeschmack. Denn dahinter steckt eine Kompensierung, die niemand richtig benennt. Problematisch ist nämlich, dass auch mit der Energiewende ein weiterer Raubbau an der Natur einhergeht. Denn natürlich ist die Verspargelung der Landschaft durch Windräder ein nicht unerheblicher Eingriff in die Lebensräume von Pflanzen und Tieren. Gleiches gilt für großflächige Solarparks. Allenfalls Umweltverbände weisen darauf hin, dass der Klimaschutz nicht zulasten des Umweltschutzes gehen dürfe.

Genau das geschieht aber. Die Energiewende führt (neben dem Wohnungs- oder Straßenbau) zu weiterem Flächenfraß. Jeden Tag werden in Deutschland noch immer 55 Hektar zur Bebauung freigegeben. Wenn aber Landschaft versiegelt wird, müssten anderswo Beton- und Asphaltflächen wieder aufgebrochen werden. Das wäre konsequent. Das Naturflächen-Gesetz von Steffi Lemke dagegen klingt wie eine Einladung zum Greenwashing.

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