Indopazifik-Reise von Boris Pistorius: So entsteht Drohpotenzial

Daniel Lücking über die Indopazifik-Reise von Boris Pistorius

Eigentlich ist es recht einfach zu verstehen, wenn man die Länder austauscht. Nehmen wir für einen kurzen Moment an, Belarus, das aktuell mehr oder minder unverblümt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt, würde sich um militärische Beziehungen zu Guatemala, Mexiko oder gar Kuba bemühen. Ein paar militärische Übungen, selbstverständlich bilateral und natürlich mit Aussicht auf weitere Kooperationen. Die USA dürften davon wenig begeistert sein.

Als völlig harmlos wird derzeit der Besuch von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Indonesien dargestellt. China ist indirekt angesprochen, wenn Pistorius davor warnt, dass Lieferketten nicht von regionalen Konflikten gestört werden dürften. Ein ähnlicher Bezug, erst wenige Stunden zuvor durch den US-Kollegen Lloyd Austin hergestellt, war selbstverständlich nur als Reaktion darauf gedacht, dass China ankündigte, keine westliche Einmischung in den Taiwan-Konflikt zu dulden. Die nächste Krise kündigt sich an. Die naive Hoffnung, dass China die Weltwirtschaft im Konfliktfall nicht an den Lieferketten durch die Manege führt, ist nicht angebracht.

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