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Gaststätten suchen Köche in Usbekistan
Brandenburg beschließt neue Tourismusstrategie
Nahezu alle Branchen suchen inzwischen Fachkräfte. Da verwundert es nicht, dass auch die Gastronomie Schwierigkeiten hat, freie Stellen zu besetzen. Schließlich sind die Löhne in diesem Gewerbe nicht sonderlich hoch und die Arbeitszeiten sind ungünstig. Denn serviert wird auch abends und an den Wochenenden. So manche Gaststätte in Brandenburg schränkt wegen Personalmangels die Öffnungszeiten ein. Es ist dann öfter Ruhetag, weil der eine Koch nicht sieben Tage die Woche durcharbeiten kann.
Deshalb werde jetzt versucht, Köche aus Usbekistan anzuwerben, erläutert Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) am Dienstag. Der Staat in Zentralasien verfüge offenbar über eine große Zahl an guten Köchen, hat er erfahren. Bereits jetzt arbeiten etliche aus dem Ausland zugewanderte Menschen in der brandenburgischen Tourismusbranche. Es werden künftig sicherlich noch mehr werden, erwartet Steinbach.
Am Dienstag präsentiert der Politiker eine neue Tourismusstrategie des Landes. Das Kabinett hat sie zuvor verabschiedet. Mit Blick auf die Energiestrategie 2040 und andere derartige Papiere der Landesregierung bemerkt Steinbach: »Diese Tourismusstrategie hat kein Datum.« Ihre Gültigkeit ist also nicht zeitlich begrenzt. Sie soll in den aktuell unsicheren Zeiten »ein roter Faden oder ein Geländer« sein, an dem entlang sich alle Beteiligten hangeln können.
»Mit der Strategie bringen wir noch nicht die Touristen nach Brandenburg«, weiß Steinbach. Die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH werde aber am Donnerstag eine neue Marke vorstellen, mit der Urlauber angelockt werden sollen. Bislang kommen aus dem Inland viele Gäste aus Sachsen und Nordrhein-Westfalen sowie aus dem Ausland aus Polen, den Niederlanden und Großbritannien. Bei den Übernachtungen hat Brandenburg das Allzeithoch von 2019 nach dem Ende der Corona-Pandemie inzwischen wieder erreicht. Aber wer weiß, was nun noch kommt.
Sieben Milliarden Euro bringen die Touristen Jahr für Jahr ins Bundesland. Zehn Prozent der Summe geben sie für die Übernachtung aus, 20 Prozent in Restaurants und sehr viel für Andenken. 8,4 Prozent aller Beschäftigten in Brandenburg sind im Tourismus tätig – und dies oft in Gegenden, in denen die Ansiedlung von Industrie nicht möglich oder nicht gewünscht sei, wie Steinbach erklärt. Für ihn sind Investitionen in die touristische Infrastruktur auch eine Investition für die Einheimischen. Denn die wollen sich auch erholen. Und industrieller Aufschwung gelinge nur, »wenn wir den Fach- und Arbeitskräften ein gutes Lebensumfeld bieten«.
Die Tourismusstrategie ist in 26 Themenschwerpunkte gegliedert. Die Fachkräftegewinnung gehört dazu und die Digitalisierung, die Stellen einsparen kann, für die sich niemand findet. Auch dem Klimawandel wird Beachtung geschenkt.
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