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Nationales herumdoktern
Daniel Lücking zu überfälligen Hitzeschutzplänen
Ein »bundesweiter« Hitzeschutzplan scheint undenkbar zu sein. Nein, es muss ein »nationaler« Hitzeschutzplan sein, weil es seit Veröffentlichung der ebenfalls so titulierten Sicherheitsstrategie scheinbar nicht mehr ohne national gehen darf. Dabei wäre »überfällig« das treffendere Adjektiv für die durchaus wichtigen Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Jeder gebaute Meter Betonpiste, jede zubetonierte Parkplatzfläche vor Supermärkten und jede Hausfassade, die nahtlos bis an den Gehweg reicht, speichert mehr und mehr Hitze. Dauert der Weg zur Arbeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln einmal unvorhergesehen länger, so fehlt an den meisten S- und U-Bahnhöfen nicht nur in Berlin die Möglichkeit, kostengünstig eine Flasche Wasser zu kaufen. An den Bushaltestellen ist oft kein Schatten zu finden und Wasser schon einmal gar nicht.
Nur Krankenhäuser auf mehr Hitzeopfer vorzubereiten, greift zu kurz. Die Bausünden der autooptimierten Stadt müssen rückgängig gemacht werden, bevor immer mehr Menschen die Luft ausgeht. Ebenfalls überfällig ist übrigens ein »internationaler Hitzeschutzplan«!
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