Geheimdienst: Der BND bleibt sich treu

Es liegt nicht am Rechtsstaat, meint René Heilig

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

In der Krise kann ein Geheimdienst viel wert sein. Doch als Wagner-Söldner mitten im Ukraine-Krieg gegen das Moskauer Regime meuterten, informierte der BND die Regierung so spät, dass alles Relevante bereits bei Putins Nachrichtenagentur Tass nachlesbar war. Kein Wunder also, dass BND-Chef Bruno Kahl nicht in amtlichem Lob baden kann. Nun aber springt ihm unter anderem sein Amtsvorgänger zur Seite: Wer dem BND so viele juristische Hürden in den Weg lege, sollte sich nicht wundern …

Ausgerechnet Gerhard Schindler motzt wider Regierung und Parlament, gegen Recht und Gesetz? Er war es doch, der den Dienst beim globalen Datenschnüffeln auf krumme NSA-Wege führte und so unter Dauerverdacht stellte. Weder wusste der BND etwas von der Machtübernahme der afghanischen Taliban, noch hat er Vorzeigbares zum Nord-Stream-Attentat ermittelt. Dass die CIA ihre offenbar exzellenten Russland-Beobachtungen nicht mit den Deutschen teilt, ist logisch. Man muss sich nur die lange Liste der (enttarnten) Maulwürfe im BND anschauen. Unterm Strich bleibt: Der BND ist sich treu – und seit seiner Gründung ein Geheimdienst in der Krise.

Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.

Dank der Unterstützung unserer Community können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen

Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -