- Politik
- Flüchtlingsstatus
EuGH-Urteil zu Flüchtlingen: Kein Freibrief für Abschiebungen
Cyrus Salimi-Asl begrüßt das EuGH-Urteil zum Flüchtlingsstatus
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) stärkt die Rechte von Schutzbedürftigen, denen der Flüchtlingsstatus zuerkannt wurde. Das ist eine gute Entscheidung. Flüchtlingen, denen Verfolgung droht in den Ländern, aus denen sie geflohen sind, darf der Schutzstatus nicht einfach genommen werden – auch dann nicht, wenn sie eine schwere Straftat begangen haben. Strafrechtlich sanktioniertes Fehlverhalten kann nicht einfach ein Menschenrecht auf Schutz und Unversehrtheit auslöschen – auch wenn sich mancher rechtskonservative Politiker das wünschen mag.
In ihrem Urteil machen sich die europäischen Richter ein human zu nennendes Rechtsverständnis zu eigen, das den Schutz des Individuums in den Vordergrund stellt und Ausnahmen nur dann für zulässig ansieht, wenn eine »tatsächliche, gegenwärtige und erhebliche Gefahr« von dem rechtskräftig verurteilten Geflüchteten für das Aufnahmeland ausgehe. Das dürfte in den allermeisten Fällen zu verneinen sein. Und selbst dann müssten bei der Bewertung »sämliche besonderen Umstände« berücksichtigt werden. Es ist ganz einfach: Flüchtlinge, die sich strafbar machen, verbüßen ihre Strafe im Aufnahmeland. Punkt!
Linkssein ist kompliziert. Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen. Jetzt abonnieren!
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.