Putins Traum vom Mann

Daniel Säwert zum Verbot der Geschlechtsumwandlung in Russland

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
In Putins Russland soll es nur »richtige« Männer geben. Gute Verhältnisse, damit diese auch lange überleben, schafft der Kreml nicht.
In Putins Russland soll es nur »richtige« Männer geben. Gute Verhältnisse, damit diese auch lange überleben, schafft der Kreml nicht.

Russland wird für trans Personen zu einem immer bedrückerenden Ort. Mit seiner Unterschrift hat Präsident Wladimir Putin Geschlechtsumwandlungen verboten. Und spricht damit Konservativen aus dem Herzen. Schon länger waren Geschlechtsangleichungen, denen sich immer mehr Russ*innen unterzogen, Hardlinern ein Dorn im Auge. Im vergangenen Jahr bekamen 936 Menschen in Russland einen Pass mit einem neuen Geschlecht. Viele wollten es schaffen, bevor das Verbot kommt. Aber auch die Furcht vor der Mobilisierung für den Krieg in der Ukraine hat eine Rolle gespielt, sagen Menschenrechtler.

Für seinen Krieg und für seine Vorstellung von Russland aber braucht Putin »richtige« Männer. Das Verbot ist Teil der konservativen Wende, die von der Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen wird. Mann und Frau und nicht Elter 1 und Elter 2 – so soll nach Putins Wunsch die russische Familie aussehen, das hat er oft genug betont. Nur so könne der Bevölkerungsrückgang aufgehalten werden. Statt aber vernünftige Lebensbedingungen zu schaffen, beschuldigt der Kreml wie in alten Zeiten eine Minderheit, die natürlich aus dem Ausland gesteuert ist.

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