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Zoom: Datenklau mit Ansage
Die Videokonferenz-Software Zoom verlangte von Nutzern das Recht, ihre Daten für KI-Modelle verwenden zu können. Ihr Rückzieher ist unglaubwürdig.
Für viele Büroarbeiter*innen ist Zoom, eine Software für Videokonferenzen, während der Pandemie zum festen Bestandteil des Arbeitsalltags geworden. Aus Tausenden Firmen und Institutionen ist sie nicht mehr wegzudenken. Doch nun ist das US-amerikanische Unternehmen in die Schlagzeilen geraten, weil seine neuen Geschäftsbedingungen eine besorgniserregende Klausel enthalten: Nutzer*innen müssen zustimmen, dass ihre Daten uneingeschränkt ausgewertet und als Input für KI-Modelle verwendet werden dürfen, wie das Technologiemagazin »Fast Company« berichtet.
Nachdem die neuen Bedingungen einen Sturm der Entrüstung nach sich zogen, ruderte das Unternehmen zumindest rhetorisch zurück – man werde die Nutzer*innen weiter explizit um Erlaubnis fragen, ihre Daten auszuwerten, so Pressesprecherin Smita Hashim. Doch solche Zusagen sind wertlos, solange die Bedingungen nicht im Wortlaut angepasst werden. Der Verwertungsdruck in Silicon Valley steigt, zulasten von Beschäftigten und Nutzer*innen gleichermaßen. Einmal mehr rächt sich hier, dass Europa keine eigene Digitalinfrastruktur aufgebaut hat.
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