- Kommentare
- Wolfgang Kubicki
Aufmerksamkeit um jeden Preis
Pauline Jäckels über Kubickis Streit mit den »Omas gegen Rechts«
Der FDP-Abgeordnete Wolfgang Kubicki ist für seine anmaßende Art bekannt. Gerne erhascht er damit jeden Funken medialer Aufmerksamkeit. Seine jüngste Auseinandersetzung mit den »Omas gegen Rechts« zeigt erneut: Für ein paar Schlagzeilen nimmt er sogar in Kauf, antifaschistische Großmütter zu beleidigen. Oder er hat wirklich keinerlei Anstand. Auch das ist nicht auszuschließen.
In seiner Antwort auf einen offenen Brief der Omas, der zwar kritisch, aber dennoch sachlich im Ton war, bemerkte Kubicki überheblich, normalerweise verzichte er auf Schreiben, bei denen er davon ausgehen müsse, dass seine Antwort die Empfänger »intellektuell überfordert«. Die Omas rieten ihm daraufhin lediglich, zu einem »gesitteten und geordneten Diskurs« zurückzukehren und auf Beleidigungen zu verzichten. Das wäre das allermindeste für einen Bundestagsvizepräsidenten!
Im Versuch, sich unbedingt von den Antifaschist*innen abzugrenzen, auf die seit vielen Jahren im Kampf gegen rechts stets Verlass ist, entpuppt sich der mehrfache Großvater als ihr glattes Gegenteil: ein Opa für rechts.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.