Frührente für alle!

Jana Frielinghaus über Forderungen nach längerer Erwerbsarbeit

Der Anteil Älterer, die noch erwerbstätig sind, wächst. Das räumt auch die frühere SPD-Vorsitzende ein.
Der Anteil Älterer, die noch erwerbstätig sind, wächst. Das räumt auch die frühere SPD-Vorsitzende ein.

Hallo Frau Nahles, haben Sie schon mal davon gehört, dass Menschen ein Recht darauf haben, früher in Rente zu gehen? Weil sie selbst bei körperlich weniger harter Arbeit noch anderes erleben möchten als an die Substanz gehende Maloche für den Profit weniger?

Wenn die frühere SPD-Vorsitzende und heutige Chefin der Bundesagentur für Arbeit über die angebliche Rückkehr der »unseligen Frühverrentungspraxis« wettert, klingt das, als würden Firmen massenhaft auf erfahrene Kräfte verzichten wollen.

Das Gegenteil ist der Fall, wie Nahles selbst einräumt: Der Anteil Älterer, die noch erwerbstätig sind, wächst – und darüber hinaus die Zahl jener, die über das reguläre Renteneintrittsalter hinaus lohnarbeiten. Denn immer mehr Menschen sind angesichts karger Ruhestandsbezüge auf Zuverdienst angewiesen.

Besser als Kampagnen für immer längere Erwerbstätigkeit wären auskömmliche Renten und die Möglichkeit zur früheren Verrentung ohne große Abschläge für alle. Zugleich sollten sich Gesellschaft und Unternehmen mehr der Förderung von Migranten und jungen Menschen jeder Herkunft widmen, deren Potenziale tatsächlich vergeudet werden.

- Anzeige -

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.