Letzte Generation in Berlin: Dauerblockaden nach der Sommerpause

Mit über 20 Aktionen beginnen Aktivist*innen ihre umstrittene Protestoffensive in Berlin

Erstmals seit Ende ihrer im Juli verkündeten Sommerpause hat die Letzte Generation wieder in den Berliner Straßenverkehr eingegriffen. Mit über 20 Straßenblockaden haben die Klimaaktivist*innen am Montag in der Hauptstadt für Aufmerksamkeit und Kritik gesorgt. Die Proteste begannen laut Angaben der Gruppe um 7.15 Uhr. Während der Aktion kam es vermehrt zu aggressiven Übergriffen von Seiten blockierter Autofahrer*innen.

So musste die Berliner Polizei in Spandau einen Autofahrer stoppen, der versuchte, einen Protestierenden mit Gewalt von der Straße zu lösen. Im Netz machte zudem ein Video die Runde, auf dem zu sehen ist, wie ein Berliner Autofahrer Protestierende mit einem Pfefferspray attackiert, als diese sich vor einer Reihe Fahrzeuge positionieren wollen. Gegen den Mann wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

Bis zu 500 Einsatzkräfte sollen laut Berliner Polizei in der Hauptstadt unterwegs gewesen sein, um bei Bedarf schnell eingreifen zu können. Die Behörden berichten von 20 Aktionen an Straßen und Kreuzungen sowie von sieben Blockaden, die verhindert werden konnten. Die Letzte Generation selbst gibt an, mindestens 30 Protestaktionen vollzogen zu haben. Gegen 9.30 Uhr vermeldeten die Behörden die Auflösung fast aller Blockaden.

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Der Pressesprecher der Berliner Polizeigewerkschaft, Benjamin Jendro, verurteilte das Vorgehen der Klimaaktivist*innen. »Es war zu erwarten, dass die Gruppe wieder angekündigte Straftaten begeht und Zehntausende Menschen in Geiselhaft nimmt, um unsere Gesellschaft weiter zu spalten«, teilte er am Montag mit. Es handele sich bei den Protestierenden um »einige wenige«, die »jenseits von demokratischen Mehrheiten sektenähnlich« agierten. Aus Sicht der Polizeigewerkschaft erfülle die Letzte Generation die Parameter einer kriminellen Vereinigung.

»Ich bin solidarisch mit dem Anliegen der Aktivist*innen«, teilte Ferat Koçak, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, am Montag mit. Über Aktionsformen könne und müsse diskutiert werden, doch weder Bundesregierung noch der Berliner Senat seien gewillt, substanzielle Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe zu ergreifen. »Stattdessen handelt der Senat gegenteilig, zum Beispiel mit dem fahrradfeindlichen Vorschlag zum Mobilitätsgesetz der CDU«, kritisierte Koçak. »Selbst zu den kleinsten Maßnahmen ist die herrschende Klimapolitik nicht fähig.«

Am Sonntag hatten Klimaaktivist*innen das Brandenburger Tor mit orangener Farbe besprüht. Bis zum Ende der Woche, pünktlich zu Beginn des Berliner Marathons, soll das Wahrzeichen gereinigt werden. Wie die zuständige Berliner Immobilien GmbH am Montag mitteilte, wird zudem ein Graffittischutz im unteren Bereich der Säulen aufgetragen. Mit dpa

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