AfD-Niederlage in Nordhausen: Kein Grund zur Freude

Pauline Jäckels über die AfD-Wahlniederlage in Nordhausen

Die Wahl des Oberbürgermeisterkandidaten der AfD in Nordhausen wurde gerade so abgewendet.
Die Wahl des Oberbürgermeisterkandidaten der AfD in Nordhausen wurde gerade so abgewendet.

Kurzfristig wurde das Schlimmste knapp verhindert: Die Thüringer AfD wird keinen Oberbürgermeister stellen. Nicht, weil sich die anderen Parteien in Nordhausen zusammenraffen konnten, um sich geschlossen gegen Jörg Prophet zu stellen. Sondern weil die dortige Zivilgesellschaft gegen ihn und für den parteilosen Rivalen mobilisiert hatte.

45,1 Prozent für einen Neofaschisten sind wahrlich kein Grund zur Freude, wenngleich ein AfD-Sieg angesichts der mehrfachen rechten Kommunalerfolge der vergangenen Monate praktisch wie symbolisch fatal gewesen wäre.

nd.Kompakt – unser täglicher Newsletter

Unser täglicher Newsletter nd.Kompakt bringt Ordnung in den Nachrichtenwahnsinn. Sie erhalten jeden Tag einen Überblick zu den spannendsten Geschichten aus der Redaktion. Hier das kostenlose Abo holen.

Langfristig steht das Schlimmste noch bevor: Immerhin hat sich am Sonntag fast die Hälfte der Nordhausener Wähler*innen für rechts entschieden. Und noch am selben Abend hoben Trachtenträger beim sächsischen Oktoberfest in aller Öffentlichkeit den rechten Arm zum Hitlergruß während sie den Wehrmachts-Marsch »Erika« grölten. Die alt-anmutende Neu-Rechte bedient sich nicht mehr nur der deutschen Geschichte. Direkt nach der Nordhausen-Wahl witterte das rechte »X«-Milieu Wahlbetrug. Dort kursiert gerade tausendfach eine Grafik, die eins zu eins von der pro-Trump-Kampagne im Nachgang der Biden-Wahl kopiert wurde.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal