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Biden besucht streikende Autoarbeiter: Genosse Präsident?
Als erster Präsident der USA schließt sich Joe Biden streikenden Beschäftigten an – ein verlässlicher Partner ist er für sie nicht
Mit seinem Besuch bei streikenden Mitgliedern der Autogewerkschaft UAW in Michigan schließt sich Joe Biden als erster Präsident in der Geschichte der USA persönlich einem Arbeitskampf an. Ein historischer Moment – nicht, weil mit Biden ein radikaler Arbeiterführer im Weißen Haus residieren würde, sondern weil sich daran ablesen lässt, dass sich das politische Koordinatensystem der USA derzeit verschiebt. Auch Bidens wahrscheinlicher Herausforderer bei den Wahlen im kommenden Jahr, Ex-Präsident Donald Trump, will vor Autoarbeitern eine Rede halten.
Während die Rechte versucht, sich den UAW-Streik mit kulturkämpferischen und antiökologischen Interventionen anzueignen, fremdeln die liberalen Medien offensichtlich mit den Gewerkschaften. Authentischer Fürsprecher der Beschäftigten ist keiner der Kandidaten: Biden brach einen Eisenbahnerstreik per Sondergesetz, Trump berief gewerkschaftsfeindliche Richter und Beamte. Klassenkampf ist natürlich nichts Neues für die USA – er findet in allen kapitalistischen Gesellschaften statt, ob die Medien darüber berichten oder nicht. Klassenpolitik als integralen Bestandteil des Parteiensystems haben die USA hingegen schon länger nicht mehr erlebt.
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