Musk und Zuckerberg: Rüge für Online-Rowdies

In Zeiten des Krieges ist eine konfliktsensible Berichterstattung geboten

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 1 Min.
Israelische Soldaten tragen die Leichen von Menschen, die während des Konflikts in Kfar Aza, nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza, im Süden Israels getötet wurden.
Israelische Soldaten tragen die Leichen von Menschen, die während des Konflikts in Kfar Aza, nahe der Grenze zwischen Israel und Gaza, im Süden Israels getötet wurden.

Nichts ist wohl schwieriger für Journalisten, als in einem bewaffneten Konflikt Tatsachen von Fake News oder Halbwahrheiten zu scheiden. Derzeit geht ein Bericht durch die Medien, wonach israelische Soldaten im überfallenen Kibbutz Kfar Aza rund 40 tote Babys gefunden hätten, denen der Kopf abgeschnitten worden sei. Bestätigt ist, dass laut israelischer Armee zahlreiche Kinder und Erwachsene von Hamas-Kämpfern brutal getötet wurden, man muss wohl sagen: abgeschlachtet.

Ob tatsächlich Babys enthauptet wurden, bleibt unklar. Der TV-Sender Skynews hat sich dagegen entschieden, die Nachricht weiterzuverbreiten, weil er von der Armee keine Bestätigung dafür erhalten habe. Journalistische Sorgfaltspflicht verlangt, besonders heikle Nachrichten einer genauen Prüfung zu unterziehen. Konfliktsensible Berichterstattung schließt auch eine Sprache aus, die bewusst übersteigert und in Superlativen oder martialischen Vergleichen gipfelt. Diese Sprache sollte man solchen »Medien« wie X und Facebook überlassen: Deren Chefs, Elon Musk und Mark Zuckerberg, haben sich gerade einen Rüffel der EU eingefangen wegen Falschinformationen zu den Hamas-Angriffen.

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