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Bedingungslose Solidarität mit Israel: Ohne wenn und aber?
Pauline Jäckels über die Selbstsucht der deutschen Gaza-Debatte
Vier Wochen lang zieht sich der Israel-Gaza Krieg, der mutmaßlich 1500 zivile Opfer auf der israelischen und über 8000 auf der palästinensischen Seite forderte. In Deutschland passiert seither vor allem eins: man diskutiert – meist am Wesentlichen vorbei. Statt darüber zu sprechen, wie das unfassbare Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung in Gaza beendet werden kann, scheint es Politikern wichtiger zu sein, die eigene Agenda zu verkaufen. Gebetsmühlenartig wiederholen Habeck und Co, Deutschland stehe bedingungslos an der Seite Israels – »ohne wenn und aber«. Das leite sich aus der deutschen Vergangenheit ab.
Ist das wirklich die einzig richtige Lehre, die wir aus unserer Geschichte ziehen können – ohne wenn und aber? Deborah Feldman, Enkelin einer Holocaust-Überlebenden, ist anderer Meinung: Alleine die »absolute und bedingungslose Verteidigung der Menschenrechte, und zwar für alle«, sei legitime Konsequenz der Shoah. So wäre weder die Missachtung israelischer noch palästinensischer Grundrechte vertretbar. Das widerspräche aber der deutschen Staatsräson, und der deutschen Staatsräson widerspricht man nicht. Erst recht nicht, wenn einem der eigene Politikerkopf lieb ist.
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