Auf dem rechten Auge blind

Pauline Jäckels über den dringenden Kampf gegen Antisemitismus

Jeden Tag und ganz besonders am 85. Jahrestag der Reichspogromnacht steht die deutsche Politik in der Pflicht, ihren Eid zum Schutze jüdischer Menschen zu erneuern – ohne Wenn und Aber. Dass Juden und Jüdinnen im Land der Shoah in den vergangenen Jahren, Monaten und Wochen vermehrt antisemitischer Gewalt ausgesetzt sind, sich tagtäglich bedroht und so zunehmend eingeschränkt fühlen, ist nicht hinzunehmen. Antisemitismus muss bekämpft werden überall dort, wo er auftaucht.

Doch darf dieser dringende Kampf niemals instrumentalisiert werden, um gegen muslimische Menschen in Deutschland Stimmung zu machen. Daran appellieren auch Jüd*innen wie Deborah Feldman, Tomer Dotan-Dreyfus oder die Aktivisten der »Jüdischen Stimme« aktuell immer wieder. Ihren Stimmen scheint die Regierung kein Gehör zu schenken. Im verabschiedeten Ampel-Beschluss zum Schutz jüdischen Lebens wird muslimischer Antisemitismus mehrfach hervorgehoben. Muslimische Gemeinden müssten sich stärker im Kampf gegen Antisemitismus zu Wort melden, heißt es darin. Von rechtem Antisemitismus ist in den 51 Punkten nicht einmal explizit die Rede – das stinkt ganz gewaltig.

App »nd.Digital«

In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal