Krieg um Gaza: Vergiftete Humanität

Israelische Politiker brüten eine Evakuierungsidee aus

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.
Das Leid in Gaza: Ein Palästinenser trauert, als er den Leichnam eines Verwandten nach dem Angriff auf das Ahli Arab Hospital trägt, bei dem zahlreiche Zivilisten getötet wurden.
Das Leid in Gaza: Ein Palästinenser trauert, als er den Leichnam eines Verwandten nach dem Angriff auf das Ahli Arab Hospital trägt, bei dem zahlreiche Zivilisten getötet wurden.

Über den Krieg in Gaza hinaus hat Israel ein strategisches Problem. Seine Nachbarn. Flieht, flieht… ruft die israelische Armee Gaza-Bewohnern zu und öffnet temporär kriegsfreie Korridore. Fliehen wohin? Ein Likud- und ein Jesch Atid-Abgeordneter bieten via »Wall Street Journal« nun eine Idee, die nicht nur die Bomben-Gejagten retten, sondern auch »zur Stabilität des gesamten Nahen Ostens« beitragen soll. Es gebe, so sagen die Knesset-Männer, 193 Länder und die meisten von ihnen unterstützten – zumindest per UN-Votum – die Palästinenser. Also nehmt sie, lasst sie in eure Länder. Dies sei nicht nur moralische Verpflichtung, sondern auch Gelegenheit, sich für eine »nachhaltige Lösung« zu engagieren. Wirklich?

Wer, wenn nicht Juden, weiß um die Grausamkeit von Vertreibung?! Und wie schwer es ist, irgendwo in der Fremde Identitäten zu bewahren. Kein noch so berechtigter Kampf gegen Terrorismus rechtfertigt, Menschen zu Spielbällen der Geschichte zu machen. Umso dringender braucht es gerade von der EU und speziell aus Berlin ein praktisch wirkendes Bekenntnis zum Recht aller Menschen auf Frieden und Heimat. Oder wie sonst geht wertegeleitete Außenpolitik?

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