• Sport
  • DFB-Direktorin Frauenfußball

Nia Künzer ist die Idealbesetzung für DFB-Direktorinnenposten

Die Tochter eines Entwicklungshelferpaars, geboren in Botswana, wohnhaft in Wetlar, gilt als integre Persönlichkeit mit Glaubwürdigkeit

  • Frank Hellmann
  • Lesedauer: 2 Min.

Gleich im Klappentextes ihres Buches »Warum Frauen den besseren Fußball spielen« kommt Nia Künzer zur Sache: »Für uns ist der Fußball der Frauen die Mutter des Fußballs. Weniger Kommerz. Weniger Hype. Mehr Familie. Mehr fürs Herz.« Das ist nur eine der provokanten Thesen, die die Weltmeisterin aufstellt. Dennoch gilt die 43-Jährige als ausgeglichene Persönlichkeit, die nicht herumpoltern muss, um Gehör zu finden. Bald besetzt sie nun ein Amt, das ihr viel Gestaltungsspielraum gibt: Künzer wird ab 1. Januar nächsten Jahres Sportdirektorin beim Deutschen Fußball-Bund (DFB), zuständig für die Frauen-Nationalmannschaft und die U20.

Dem DFB dürfte die Personalie gut zu Gesicht stehen: Die Tochter eines Entwicklungshelferpaars, geboren in Botswana, beheimatet in Wetzlar, gilt als integre Persönlichkeit mit großer Glaubwürdigkeit. Und sie bringt Blickwinkel als Fußballerin, als Fernsehexpertin und als Führungskraft ein.

Das Golden Goal vor 20 Jahren, als die Offensivspielerin vom 1. FFC Frankfurt nach ihrem dritten Kreuzbandriss das WM-Finale gegen Schweden entschied, hat ihr einen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern beschert. 17 Jahre hat sie für die ARD danach die wichtigsten Ereignisse im deutschen Frauenfußball begleitet und zum Abschied nach dem WM-Debakel der DFB-Frauen unter Martina Voss-Tecklenburg den Finger noch mal tief in die Wunde gelegt: »Viele sprechen davon, dass es keinen Plan B gab. Mir kam es eher so vor, als hätte es keinen Plan A gegeben.«

nd.DieWoche – unser wöchentlicher Newsletter

Mit unserem wöchentlichen Newsletter nd.DieWoche schauen Sie auf die wichtigsten Themen der Woche und lesen die Highlights unserer Samstagsausgabe bereits am Freitag. Hier das kostenlose Abo holen.

Im Hauptberuf arbeitete die Pädagogin und zweifache Mutter längst woanders: Als Dezernatsleiterin für Integration, Sozialbetreuung und Ehrenamt beim Regierungspräsidium Gießen hatte sie Personalverantwortung für 40 Mitarbeiter. DFB-Präsident Präsident Bernd Neuendorf setzt große Hoffnungen in Nia Künzer: »Ihr kritischer Blick, die Fähigkeit, auch andere Perspektiven einzubringen, ihre hohe soziale Kompetenz und ihr profundes Fußballwissen werden uns in diesem für den DFB hoch priorisierten Bereich voranbringen.«  

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal