- Kommentare
- GDL
Bei der DB sind Streiks möglich – und leicht zu verhindern
Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn erwartet GDL-Chef Claus Weselsky ein Angebot, das Zugeständnisse bei seinen Kernforderungen vorsieht
Ist ein massiver Streik der GDL im Januar noch abzuwenden? Ja, und das wäre auch gar nicht sonderlich schwer: Die Deutsche Bahn AG müsste lediglich ihre absurde Blockadehaltung aufgeben und ein verhandlungsfähiges Angebot zur stufenweisen Absenkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich machen. Dann stünde einem Tarifabschluss wie jüngst beim privaten DB-Konkurrenten Netinera kaum noch etwas im Wege.
Es liegt auf der Hand, dass dem Fachkräftemangel vor allem durch bessere Bezahlung und attraktive Arbeitsbedingungen beizukommen wäre. Das gilt besonders für stark belastende Tätigkeiten im Schichtdienst. Ein wichtiger Aspekt, den die konkurrierende DGB-Gewerkschaft EVG bei ihren Tarifverhandlungen offenbar »vergessen« hatte.
Der Bahn-Vorstand hat noch knapp drei Wochen Zeit, sich dieser Erkenntnis zu öffnen, sonst müsste die GDL diesen Prozess mit bewährten Mitteln befördern. Die Chancen, dass ihr das wie in den vergangenen Jahren auch gelingen wird, stehen sehr gut. Den wackeren Eisenbahnern gebührt jedenfalls die volle Solidarität in diesem Kampf.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.