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Wirtschaftsaussicht 2024: Vorbote einer kommenden Krise
Felix Sassmannshausen über schlechte Wirtschaftsaussichten
Der Kapitalismus ist eine grotesk widersprüchliche Produktionsweise. Während die Börsen derzeit neue Höchststände erreichen, haben sich die Wirtschaftsaussichten für 2024 weiter verschlechtert.
Als Ursachen für die miesen Prognosen gelten eine stagnierende Weltwirtschaft und aus der Inflation der letzten Jahre resultierende teurere Rohstoffe. Hinzu kommen die Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung, die Preiskorrekturen in der Immobilienbranche bedingen und es für Kapitale erschweren, an Investitionskredite zu gelangen – sofern sie die überhaupt tätigen wollen. Dass an den Finanzmärkten derzeit Rekorde gebrochen werden, ist auch mit Blick auf zunehmende Firmenpleiten alles andere als selbstverständlich.
Erklären ließe sich dies mit einer Marx'schen Perspektive: Aktuell brachliegendes Kapital, das nicht produktiv investiert wird, wandert in die Finanzmärkte und vergrößert damit den spekulativen Überhang einer ohnehin längst blockierten Akkumulation. Der Widerspruch zwischen heißlaufenden Finanzmärkten und erkaltenden Konjunkturaussichten wäre dann Vorbote einer kommenden Krise.
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