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GDL-Streik bei der Bahn: Nackte Verzweiflung
Rainer Balcerowiak über das Vorgehen der Bahn gegen die GDL
Die Deutsche Bahn AG kann es nicht lassen. In steter Regelmäßigkeit versucht sie bei Tarifauseinandersetzungen mit der GDL, bevorstehende Streiks in letzter Minute beim Arbeitsgericht durch einstweilige Verfügungen zu verhindern. Und stets holt sie sich dabei eine Abfuhr, so auch jetzt.
Meistens ging es um die vermeintliche »Unverhältnismäßigkeit« der geplanten Streiks. Aber diesmal wollte der Konzern der unliebsamen Gewerkschaft gleich deren komplette Tariffähigkeit absprechen. Der Vorwurf: Die GDL sei durch die von ihr gegründete Leiharbeitsfirma Fair Train auch als Arbeitgeber im Schienenverkehr aktiv.
Das wird in der Tat grundsätzlich zu prüfen sein und – da es sich um einen Präzedenzfall handelt – Gegenstand einer langwierigen juristischen Auseinandersetzung werden. Dies aber als Vehikel missbrauchen zu wollen, der GDL in einer laufenden Tarifauseinandersetzung das Streikrecht abzusprechen, ist eine bodenlose Unverschämtheit und zeigt die nackte Verzweiflung des DB-Konzerns.
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