Pläne zur Vertreibung aus dem Gazastreifen

In Jerusalem treffen sich extremistische jüdische Siedler und sprechen über die Wiederbesiedelung des Gazastreifens

  • Cyrus Salimi-Asl
  • Lesedauer: 2 Min.
Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gwir (r.), tanzt zusammen mit rechtsgerichteten Aktivisten und Politikern auf einer Konferenz, die den Bau jüdischer Siedlungen im Gazastreifen fordert, International Convention Center Jerusalem, Sonntag, 28. Januar.
Der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gwir (r.), tanzt zusammen mit rechtsgerichteten Aktivisten und Politikern auf einer Konferenz, die den Bau jüdischer Siedlungen im Gazastreifen fordert, International Convention Center Jerusalem, Sonntag, 28. Januar.

Minister einer Regierung rufen ungestraft zum Rechtsbruch auf. So geschehen am Sonntag in Jerusalem bei einer Konferenz rechtsextremer jüdischer Siedler. Die forderten, die 2005 geräumten illegalen Siedlungen im Gazastreifen wieder einzunehmen. Und bekamen dafür Unterstützung von anwesenden Knesset-Abgeordneten und Ministern der israelischen Regierung Benjamin Netanjahus. Als Hauptredner geladen waren der Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben Gwir, und der für rassistische Ausfälle gegen Palästinenser bekannte Finanzminister Bezalel Smotrich, der selbst in einer illegalen Siedlung im Westjordanland lebt.

Netanjahu hat in der Vergangenheit zwar Plänen zur Wiederbesiedelung des Gazastreifens widersprochen, lässt seine Minister jedoch gewähren (»Sie haben ein Recht auf ihre Meinung«), wenn sie zur Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen aufrufen. Ben Gwir warb erneut für die »freiwillige Auswanderung«; Kommunikationsminister Schlomo Karhi präzisierte, Freiwilligkeit könne man im Krieg auch jemandem auferlegen, »bis er seine Zustimmung gibt«.

Die derzeitige israelische Regierung verfolgt offenbar genau dieses Ziel und lässt sich von internationaler Kritik kaum beeindrucken. Die palästinensische Seite spricht vom »wahren Gesicht der rechten israelischen Regierungskoalition«, die statt auf Friedensvereinbarungen auf Besatzung setze.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal