- Kommentare
- Chinas Friedensinitiative
Nein zu Naivität, ja zu Offenheit
China ist ein geopolitischer Akteur mit eigener Agenda. Doch der Westen würde einen Fehler machen, wenn er diplomatische Offerten ausschlägt.
Als Vermittler und ausgleichende Kraft in verschiedenen Konfliktregionen der Welt hat der chinesische Außenminister Wang Yi sein Land auf der Münchner Sicherheitskonferenz präsentiert. Die Realität ist wie üblich etwas komplexer. Denn zwischen die Präsidenten Putin und Xi passt derzeit kaum ein Blatt, und chinesische Technologie ist für die russische Rüstungsproduktion entscheidend. Auch hat Xi Jinping – als erster chinesischer Staatschef seit Jahrzehnten – eine militärische Rückeroberung Taiwans zumindest nicht mehr ausgeschlossen.
Großmächte wie China – genauso wie die USA oder Russland – setzen ihre Interessen im Zweifel rücksichtslos durch. Diese Rücksichtslosigkeit hat im beginnenden 21. Jahrhundert merklich zugenommen. Doch um die Probleme der Menschheit zu lösen, ist ein Maximum an Zusammenarbeit zwischen diesen Akteuren notwendig. Dass Wang Yi in München explizit um ein kooperatives Verhältnis zu den USA warb, sollte als vorsichtiges Entspannungssignal gewertet werden. Der Westen sollte es nicht ignorieren.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.