Differenzieren statt dämonisieren bei der Biennale

Larissa Kunert über Israel auf der Biennale

Der israelische Pavillon auf der 18. Internationalen Architekturbiennale in Venedig
Der israelische Pavillon auf der 18. Internationalen Architekturbiennale in Venedig

Nationen repräsentierende Kulturveranstaltungen sind zwangsläufig konservativ – das gilt auch für die Biennale in Venedig. Kritik an diesem System ist aus der sich progressiv dünkenden Ecke des Kulturbetriebs jedoch selten zu vernehmen; stattdessen nimmt eine mittlerweile von über 8000 Künstlerinnen und Künstlern unterzeichnete Petition gerade Anstoß an der Teilnahme eines einzelnen Staates.

Israel begehe Völkermord an den Palästinensern, heißt es, und solle deshalb von der Veranstaltung ausgeschlossen werden. Schließlich verbiete man Russland wegen des Ukraine-Kriegs nun zum zweiten Mal die Teilnahme, und auch Südafrika sei während der Apartheid ausgeschlossen gewesen. Unterstützende der Petition verkennen jedoch, dass die Lage in Nahost ungleich komplexer ist: Nicht Israel hat den aktuellen Krieg begonnen, sondern die Hamas mit ihren blutigen Massakern vom 7. Oktober; und über den umstrittenen Genozidvorwurf muss in Den Haag noch verhandelt werden. Differenzieren wäre also angesagt – ist allerdings grade so out wie nie.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal