Offenes rechtes Ohr

Die Debatte über Arbeitspflicht für Geflüchtete führt in die Irre und ist gefährlich

Geflüchtete dürfen bekanntlich monatelang nicht arbeiten, und auch später gibt es hohe Hürden für die Jobaufnahme. Daher wäre es wichtig, ihnen Brücken in den ersten Arbeitsmarkt zu bauen, wo händeringend Arbeitskräfte gesucht werden. Doch über das genaue Gegenteil wird jetzt debattiert: verpflichtende, mies bezahlte Arbeitsgelegenheiten in gemeinnützigen Tätigkeiten, von denen es kaum welche gibt. Und die die Integration in den ersten Arbeitsmarkt verhindern – aus diesem Grund wurden die ABM längst wieder abgeschafft, und Ein-Euro-Jobs sind ein Auslaufmodell.

Doch es geht ohnehin nicht um Arbeitsmarktfragen in der von CDU-Politikern aus dem Osten losgetretenen Debatte. Diese beugen sich den ultrarechten Stimmungen in ihren Regionen. Doch AfD-Parolen aufzunehmen, befördert diese nur noch. Sollten im Zuge der Wirtschaftsflaute die Arbeitslosenzahlen steigen, werden aus »arbeitsscheuen Ausländern« einfach wie früher »Ausländer, die uns die Jobs wegnehmen und die Löhne drücken«.

Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.

Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln

Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.