- Kommentare
- Nahost
US-Luftbrücke in Gaza: Bomben und Brot
Bidens Gaza-Luftbrücke ist vor allem ein Publicity Stunt, meint Pauline Jäckels
Vom Himmel über Gaza fallen nicht mehr nur amerikanische Bomben, sondern seit Neuestem auch amerikanisches Brot: Die Luftbrücke, die die US-Administration eingerichtet hat, wirft Fragen auf. Die erste: Warum konnte US-Präsident Biden Israels Premier Netanjahu nicht dazu zwingen, den Grenzübergang in Rafah für Hilfslieferungen zu öffnen? An Druckmitteln kann es dem wichtigsten Waffenlieferanten Israels schlichtweg nicht mangeln. Die zweite Frage stellt sich dann von selbst: Wie passt es zusammen, das palästinensische Leid mit Brot zu lindern und weiter die Bomben zu liefern, die es verursachen?
Die Antwort ist einfach: Die US-Wahlen stehen an, und immer mehr Demokraten kritisieren Bidens Israel-Kurs. Auch bei der arabischstämmigen Wählerschaft ist der Präsident unten durch. Von Israels Seite zu weichen, würde für einen US-Präsidenten aber politischen Selbstmord bedeuten. Stattdessen muss also etwas her, das sich als Hilfe verkaufen lässt und zugleich die Regierung in Tel Aviv nicht verärgert. Die Luftbrücke ist also kaum mehr als ein Publicity Stunt.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.