Kein Plan für gerechte Renten

Aktien als neues Ampel-Konzept zur Finanzierung der Altersbezüge

Die Gewerkschaften sind genügsam geworden. DGB-Chefin Yasmin Fahimi freute sich am Dienstag, dass die gesetzliche Rente nicht weiter sinken und das Renteneintrittsalter nicht weiter erhöht werden soll. Dabei ist dies das Mindeste, was man von einer sozialdemokratisch geführten Regierung erwarten kann. Zumal die SPD zahllose Kürzungsrunden und Rohrkrepierer wie die sogenannte Riester-Rente zu verantworten hat, die nur der Versicherungswirtschaft zusätzliche Renditen bescherte.

Nun also sollen wir froh sein, dass die gesetzliche Rente nicht weiter sinkt, wie einst von einer Großen Koalition beschlossen. Das soll dadurch gewährleistet werden, dass der Staat Steuergeld in einen Fonds legt, mit dem am Aktienmarkt Erträge erwirtschaftet werden. Dazu gehört aber viel Glück. An eine Bürgerversicherung, in die alle Berufsgruppen einzahlen müssen, will auch die SPD, die so etwas in ungezählten Wahlkämpfen versprochen hat, offenbar nicht mehr ran. Erst recht nicht an höhere Beiträge für Personen mit sehr großen Einkommen. Und über Modelle mit mehr steuerfinanzierten Rentenanteilen denkt in Deutschland so gut wie niemand nach. Dergleichen – und damit Alterseinkünfte, die niemanden zum endlosen Weiterarbeiten zwingen – wäre ohne Weiteres umsetzbar. Man müsste nur Multimillionäre und Milliardäre angemessen zur Kasse bitten.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal