- Politik
- BSW in Nordrhein-Westfalen
Amid Rabieh: Der Folgende
Der Bochumer Amid Rabieh führt künftig den BSW-Landesverband in Nordrhein-Westfalen.
95,2 Prozent der 84 stimmberechtigten Mitglieder haben Amid Rabieh in Bochum am Samstag zum Gründungsvorsitzenden Landesverbands Nordrhein-Westfalen vom »Bündnis Sahra Wagenknecht« (BSW) gewählt. Sein gleichberechtigter Mitvorsitzender Jan Ristau erhielt 94 Prozent der Stimmen. Im Gegensatz zu Ristau ist Rabieh politisch aber kein unbeflecktes Blatt.
Jahrelang mischte Rabieh, Ende 40, in der Führungsspitze der nordrhein-westfälischen Linken mit. Zuletzt als stellvertretender Landessprecher. Gegen Ende seiner politischen Karriere in der Linken betätigte sich Rabieh bei Parteitagen im vergangenen Jahr noch als Verteidiger der Linie von Sahra Wagenknecht und verwickelte seine Genoss*innen regelmäßig in wüste Diskussionen. Rabieh wurde folgerichtig Gründungsmitglied des Wagenknecht-Bündnisses und im Januar zu einem der stellvertretenden Vorsitzenden gekürt. Seine damalige Rede schmückt seine Social-Media-Präsenzen bis heute prominent.
Für Die Linke trat er 2020 erfolglos als Oberbürgermeisterkandidat in Bochum an. Die größte Aufmerksamkeit erhielt er, als er nach der Einkesselung einer Demonstration gegen ein schärferes Versammlungsgesetz, die Öffentlichkeitsarbeit für die NRW-Linke übernahm. Langjährige Weggefährten werfen Rabieh vor, stets den bekannteren Persönlichkeiten Sahra Wagenknecht und Sevim Dağdelen gefolgt zu sein, aber nie eine eigene Haltung präsentiert zu haben.
Beim BSW muss Amid Rabieh nun den Aufbau in NRW koordinieren. Bisher hat man nur 113 Mitglieder. Viele mit Vergangenheit in der Linken. Andere murren schon öffentlich, dass sie vom BSW verstoßen worden seien.
Andere Zeitungen gehören Millionären. Wir gehören Menschen wie Ihnen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Dank der Unterstützung unserer Community können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen ins Licht rücken, die sonst im Schatten bleiben
→ Stimmen Raum geben, die oft zum Schweigen gebracht werden
→ Desinformation mit Fakten begegnen
→ linke Perspektiven stärken und vertiefen
Mit »Freiwillig zahlen« tragen Sie solidarisch zur Finanzierung unserer Zeitung bei. Damit nd.bleibt.