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Zur Perle der Uckermark

Tagestour am Internationalen Frauentag nach Templin und Boitzenburg

Die Berliner Straße mit dem Berliner Tor in der historischen Altstadt von Templin lädt zum Bummeln ein.
Die Berliner Straße mit dem Berliner Tor in der historischen Altstadt von Templin lädt zum Bummeln ein.

Nur gut eine Stunde braucht der Bus von Berlin zu einer wahren Perle im Norden Brandenburgs. Denn nicht zu Unrecht nennt sich Templin die »Perle der Uckermark«. Ein Städtchen, gelegen zwischen dem Biosphärenreservat Schorfheide im Süden und dem Naturpark Uckermärkische Seen im Norden, das ein bisschen wie aus der Zeit gefallen scheint und auch eine prächtige Kulisse für historische Filme abgibt. Dorthin führt im kommenden Jahr unsere traditionelle Tagesfahrt zum Internationalen Frauentag. Ich freue mich schon, viele von Ihnen, liebe Leserinnen (und natürlich gern auch ihre Frauen begleitende Leser), wiederzusehen, um mit Ihnen gemeinsam diese wunderschöne Stadt zu erkunden.

Stadtrundgang in fantastischer Kulisse

In Templin angekommen, werden wir bereits von Barbara Gödke empfangen, die uns ihre Stadt zeigen wird. Gemeinsam laufen wir entlang des Templiner »Kronjuwels«, der vollständig erhaltenen Stadtmauer. 1735 Meter lang ist die wohl schönste Stadtmauer Brandenburgs, drei Stadttore aus dem 14. Jahrhundert sind bis heute der einzige Zugang zur historischen Innenstadt, und zwei Türme dienten einst der Ausschau nach Feinden des Ackerbürgerstädtchens, aber gelegentlich auch als Gefängnis. Der Bau war im wahrsten Sinne ein Jahrhundertwerk: Begonnen im 13. Jahrhundert, dauerte es 100 Jahre, ehe der Ring, errichtet aus unzähligen Feldsteinen, geschlossen war und der Stadt Schutz bot.

Bummel im Schutz der Stadtmauer

Templin liegt etwas erhöht auf einem Hügel und daher hat der Ort auch seinen Namen. Denn: Templin bedeutet »am Wasser gelegener Hügelort«. Wasser gibt es hier ausreichend, der Templiner See ist gewissermaßen der »Vorgarten« der Stadt. Insbesondere die vielen Touristen, die mit dem Boot anreisen, sind begeistert von der Kulisse, die sich ihnen schon von Weitem präsentiert: Die Silhouette der Stadt, überragt vom Turm der St.-Maria-Magdalenen-Kirche, bietet einen fantastischen Anblick.

Beim Bummel durch die Altstadt mit ihren wunderschön sanierten Fachwerkhäusern im Schutze der Stadtmauer möchte man kaum glauben, dass das Städtchen mit gerade mal knapp 16 000 Einwohnern die mit 377 Quadratkilometern flächenmäßig achtgrößte Stadt Deutschlands ist. Auch wenn in den letzten Jahren 15 umliegende Gemeinden eingegliedert wurden, so haben die Menschen doch hier sehr viel Platz. Gerade mal 41 von ihnen müssen sich einen Quadratkilometer teilen – was können Berliner sie beneiden, drängeln sich in der deutschen Hauptstadt doch mehr als 4100 auf der gleichen Fläche.

Frieden ist ein hohes Gut

So idyllisch die Stadt heute auch wieder daherkommt – so mancher der Alten erinnert sich noch an jenen furchtbaren 6. März 1944, als ein anglo-amerikanischer Bombenangriff Templin in Schutt und Asche legte. Obwohl der größte Teil der Bomben in den Templiner See fiel, starben mehr als 200 Menschen, 60 Prozent der Innenstadt wurden zerstört. Um die vielen Opfer bestatten zu können, musste man einen neuen Friedhof, den Waldfriedhof, anlegen.

Wenn auch die äußeren Wunden inzwischen verheilt sind, in vielen Familien ist dieser schreckliche Tag noch immer tief im Gedächtnis verankert. Alljährlich wird am 6. März mit einer Gedenkfeier an die Toten erinnert. Anfang des Jahres sagte Bürgermeister Detlef Tabbert (Die Linke) anlässlich des 80. Jahrestages dieses sinnlosen Bombardements: »Es ist für die Stadt der traurigste Tag im letzten Jahrhundert, für uns aber zum einen Anlass, der Toten zu gedenken, und zum anderen zu betonen, dass der Frieden für die Menschheit das wichtigste Gut ist.«

Schloss Boitzenburg

Von all dem werden wir hören, wenn wir uns gemeinsam mit Stadtführerin Barbara Gödke die uckermärkische Perle zu Fuß erschließen. Anschließend ist Zeit für ein gemütliches Mittagessen, bevor wir ein paar Kilometer weiter zum Schloss Boitzenburg fahren. Es liegt auf einer Insel, die um 1840 von Peter Joseph Lenné als prachtvoller Landschaftspark im englischen Stil ausgestaltet wurde. Inmitten zahlreicher Buchen und Eichen sowie weitläufiger Wasser- und Wiesenflächen wirkt das Schloss mit seinen vielen Türmchen wie ein Märchenschloss und diente auch schon oft als Filmkulisse.

Schokolade, Eis und Torten

1276 erstmals erwähnt, war es jahrhundertelang Stammsitz der Familie von Arnim. Heute ist es ein Kinder- und Jugendhotel. In dem zum Schlossensemble gehörenden Marstall sind neben Veranstaltungs- und Gastronomieräumen eine Schaumanufaktur für Schokolade, Eis und Torten, eine Kaffeerösterei sowie eine Brauerei untergebracht. Dort werden wir Kaffee und Kuchen genießen und Gelegenheit zum Kosten und Einkaufen haben, bevor uns der Bus zurück nach Berlin bringt.

Was meinen Sie: Ist dieser Tagesausflug passend zum Frauentag? Dann zögern Sie nicht lange, denn bekanntlich sind die Plätze dieser Traditionsfahrt immer schnell ausgebucht.

Reiseinfos
  • Termin: 8. März 2025
  • Preis: 95 Euro/p. P.
  • Busfahrt ab/an Berlin nach Templin
  • Stadtführung Templin
  • Mittagessen im Gasthaus »Shanty«
  • Eintritt und Führung Schloss Boitzenburg
  • Kaffee und Kuchen im Marstall des Schlosses mit Besuch der Kaffeerösterei
  • Reisebegleitung: nd-Autorin Heidi Diehl
  • Mehr Infos und Buchung:
    nd.Reisen, Frank Diekert
    Tel.: 030/2978 1620
    E-Mail: leserreisen@mazz.berlin
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