- Kommentare
- Industrielobbyismus
Chemiebranche: Verbotene Verbote
Die massive Desinformationsarbeit der Chemiebranche zeigt Erfolge
Als die EU-Chemikalienagentur vor knapp zwei Jahren das geplante Verbot der Gruppe der gefährlichen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen zur Debatte stellte, gingen mehrere Tausend zu prüfende Einwendungen ein. Die Aktivitäten der Industrie sorgten für erhebliche Verzögerungen und zeigten zudem bei den politischen Entscheidungsträgern Wirkung. Zumal die einschlägigen Lobbyverbände auch hinter den Kulissen ihren Einfluss spielen ließen.
Selbst wenn Brüssel als Mekka von Lobbyisten gilt, ist diese Desinformationskampagne schon einzigartig. Sie zeigt, dass Halbwahrheiten, unbelegte Behauptungen und Panikmache keine reine Spezialität ultrarechter Gruppierungen sind. Die eindeutige Studienlage dringt nicht mehr durch. So etwas bremst schon den weiteren Fortschritt der klimapolitischen Vorhaben aus, in Sachen Regulierung der Ewigkeitschemikalien sogar die Anfänge. Denn sie passt auch nicht zum rechten Zeitgeist in der EU wie in Deutschland, der dieses Motto vorgibt: Verbote sind verboten.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.